Piétrain-Schweine sind eine besondere Rasse
Diese Schweinerasse stammt ursprünglich aus der Gemeinde Pietrain in der Provinz Brabant/Belgien. Es ist ein buntes, hübsch geflecktes Schwein mit Stehohren.
Schonende Verladung
Die Zuchteber wurden in der Frankfurt Animal Lounge am Frankfurter Flughafen sehr schonend und stressarm verladen. Grundsätzlich müssen die Tierärzte und Tierärztinnen in der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle (TGSH) darauf achten, dass sie beim Verladen keine hektischen Bewegungen machen, mit den sogenannten Treibbrettern die Tiere sanft nach vorne treiben und die Tiere mit ruhiger Stimme ansprechen. Die Verladung ist für die Mitarbeiter/-innen der TGSH auch nicht ganz ungefährlich. Ausgewachsene Eber erreichen eine Höhe von etwa 80 Zentimeter und bringen 300 Kilogramm auf die Waage. Ein unachtsamer Moment kann schon dazu führen, dass die Schweine den treibenden Tierpfleger umstoßen.
Die Eber am Frankfurter Flughafen sind nach Kasachstan geflogen. Dort werden sie in einem Betrieb zur Zucht verwendet.
Gefroren haben sie in Frankfurt nicht, obwohl es am Verladetag frostig kalt war. Die Fettauflage der Schweine ist zwar gering, hält aber trotzdem warm. Denn diese Tiere haben sie ein regelrecht „dickes Fell“.
Hintergrundinformationen
Etwa um 1920 kamen frühreife französische Fleischrassen (Bayeuxschweine) nach Belgien. Dort wurden sie mit Landschweinrassen verpaart. Seit 1970 ist der Piétrain-Eber eine sehr beliebte Vaterrasse und wird gerne in der Schweinezucht verwendet. Piétrainschweine haben eine überdurchschnittliche Fleischfülle. Das Fleisch ist mager und hat nur eine geringe Fettauflage. Piétrains bekommen im Durchschnitt acht bis zehn Ferkeln. Aber die Piétrains haben ein gesundheitliches Problem. Bei ihnen liegt der Anteil des sogenannten „PSE“-Fleisch sehr hoch. PSE steht für „Pale-soft-exudative“, was bedeutet, dass das Fleisch dieser Tiere beim Braten förmlich schrumpft. Blasses, weiches und exsudatives, also auslaufendes Fleisch, entsteht durch einen genetischen Fehler. Stressbedingt findet der Abbau von Glykogen während oder kurz nach der Schlachtung statt. Das Fleisch säuert zu schnell nach der Schlachtung und die gebildete Milchsäure kann nicht mehr ins Blut abgegeben werden. Durch einen Teilabbau von Eiweißen wird ein tiefer pH-Wert erzeugt. Das in der Muskulatur befindliche Wasser kann nicht mehr zurückgehalten werden.
Stand: April 2019