Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
erneut habe ich die Freude, Ihnen den Jahresbericht aus dem Hessischem Landeslabor vorstellen zu dürfen. Auch im Jahre 2024 haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vielfältige und herausfordernde Arbeiten an unseren fünf Standorten in Hessen geleistet. Mit ihrem großen Engagement und umfassenden Fachwissen sorgen sie dafür, dass der Verbraucherschutz in Hessen seine Qualität beweisen kann.
Bestimmendes Ereignis für das Hessische Landeslabor war und ist der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest Mitte Juni 2024 in Südhessen. Von einem auf den anderen Tag mussten Laborkapazitäten hochgefahren werden. Es zeichnete sich schnell ab, dass die Bekämpfung der Seuche uns längerfristig auf hohem Niveau beschäftigen wird. Leider hat sich diese Annahme bis zum Erscheinungstermin dieses Berichtes bewahrheitet. Trotz der vielfältigen Herausforderungen, welche die Schweinepest mit sich gebracht hat, wurden die anderen Aufgaben der Veterinärmedizin nicht vernachlässigt. Auch andere, weniger bekannte Erkrankungen wie beispielsweise die Rabbit Haemorrhagic Disease stehen im Fokus der Überwachung unserer Fachleute. Der Eutergesundheitsdienst unterstützt seit mehr als 35 Jahren die hessische Landwirtschaft. Die Kolleginnen und Kollegen stehen mit Ihrem Know-how und großer Leidenschaft für die Gesunderhaltung der Tierbestände.
Die Kontrolle von Lebensmitteln findet vor Ort im Handel oder in der Gastronomie, aber auch an den Landesgrenzen statt. Eine EU-Außengrenze führt dabei direkt durch den Frankfurter Flughafen, an dem täglich Lebensmittel der unterschiedlichsten Art importiert werden. Auf diesem Wege gelangen die kuriosesten Produkte, wie etwa Seeigel-Rogen, in unser Land.
Eine unerfreuliche Entwicklung zeigt sich an anderer Stelle. Waren es im Vorjahresbericht noch überscharfe Kartoffelchips, über die wir berichten mussten, so sind es im aktuellen Bericht Honigsorten, die mit überhöhten Werten an halluzinogen wirkenden Stoffen aufwarten. Ebenso sind im vergangenem Jahr Frittierfette und -öle dadurch aufgefallen, dass sie schon lange durch frische Produkte hätten ersetzt werden müssen. Manche waren sogar zum Verzehr nicht mehr geeignet. Ebenfalls negativ aufgefallen sind Liquids, die mittels E-Zigaretten konsumiert werden. Ein Großteil der Produkte verstieß gegen Recht und Gesetz.
Erweitert wurde das Analysespektrum im Landeslabor, um die Kaltdampf-Atomfluoreszenzspektrometrie, um auch im Ultra-Spurenbereich gefährlichen Stoffen in der Umwelt auf die Spur zu kommen. Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei nicht nur Lebensmittel, sondern auch die hessischen Oberflächen- und Grundwässer.
Zum Schluss möchte ich Ihnen nun noch etwas Gutes zur hessischen Weinwirtschaft berichten. Mit unserem neuen digitalen Service kann die Weinkontrolle bei den Begleitdokumenten aufwarten und somit Winzerinnen und Winzern die notwendige Dokumentation bei Weintransporten erleichtern.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern auch in diesem Jahr eine kurzweilige Lektüre zu den ausgewählten Themen. Tabellen mit den Übersichten über die Arbeiten des LHL finden Sie natürlich wie gewohnt auch auf unserer Homepage.