Paratuberkulose…, MAP…, was bedeutet das?
Paratuberkulose ist der Name der Erkrankung, die durch das Bakterium Mycobacterium avium subspezies paratuberculosis - kurz „MAP“, ausgelöst wird. Diese ansteckende Erkrankung führt beim Wiederkäuer zu einer chronisch fortschreitenden und unheilbaren Darmentzündung. Die wirtschaftlichen Verluste in von Paratuberkulose betroffenen Beständen können beträchtliche Ausmaße annehmen. Zum einen entstehen direkte Kosten durch Merzung erkrankter Tiere, verbunden mit höheren Remontierungskosten sowie indirekte Kosten durch herabgesetzte Milchleistung, eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit und verminderte Schlachterlöse. Ein möglicher, bisher aber nicht schlüssig nachgewiesener Zusammenhang zwischen der Paratuberkulose des Rindes und Morbus Crohn des Menschen sorgt für zusätzliches Interesse an MAP-Infektionen bei Wiederkäuern.
Erkrankte Tiere scheiden den Krankheitserreger anfangs sporadisch, später dauerhaft und massenhaft mit dem Kot aus. Erst gegen Ende der Erkrankung sind die bekannten Symptome wie chronischer unstillbarer Durchfall und Abmagerung zu beobachten.
Die Ansteckung erfolgt meist im Jungtieralter, bei hohem Infektionsdruck aber auch noch später. Da die Erkrankung häufig lange unentdeckt bleibt, erfolgt die Einschleppung in den Bestand oft durch Zukauf subklinisch – also nicht sichtbar erkrankter – infizierter Tiere. Daher sollten besonders wachsende Betriebe mit regelmäßigem Tierzukauf und Zuchtbetriebe ihren Paratuberkulosestatus und den der Handelspartner kennen.
Welche Art von Untersuchungen beinhaltet HEMAP?
Durch eine Sockentupferuntersuchung (siehe Abbildung 1) kann festgestellt werden, ob das Paratuberkulose auslösende Bakterium (MAP) im Stall vorhanden ist. Dazu wird der mit dem Sockentupfer vom Stallboden aufgenommene Kot im Labor auf speziellen Kulturmedien auf den Krankheitserreger untersucht. Da die kulturelle Untersuchung dieser speziellen Bakterien bis zu drei Monaten dauert, wird zusätzlich eine Untersuchung mittels PCR durchgeführt, die schon nach wenigen Tagen Hinweise auf den Erreger liefern kann.