Bullen auf Weide

Mit der Boeing nach Bangkok: Belgische Bullen an Bord

15 Bullen der Rasse Weiß-Blaue Belgier wurden von Frankfurt mit dem Flugzeug nach Thailand transportiert. Dort sollen sie in Zuchtstationen eingesetzt werden.

15 tierische Kraftpakete der Rasse Weiß-Blaue Belgier wurden per Frachtmaschine von Frankfurt nach Bangkok transportiert. Diese belgische Rinderrasse ist für ihre außergewöhnlich starke Bemuskelung bekannt.

Untersuchung vor Exportfreigabe

Die Bullen wurden mit einer Fachspedition für Nutztiere zur Frankfurt Animal Lounge des Frankfurter Flughafens befördert. Nach erfolgreicher Nämlichkeitskontrolle, physischer Untersuchung und Dokumentenüberprüfung wurden die Tiere von der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle Hessen zum Export freigegeben.

Dank des tatkräftigen Einsatzes und der langjährigen Erfahrung der Mitarbeiter der Tierstation, konnten die 15 Belgier unter tierärztlicher Aufsicht sicher und tierschutzgerecht verladen werden. Aufgeteilt in fünf Kleingruppen traten die Rinder in den eigens dafür angefertigten Ställen gemäß den Internationalen Richtlinien für den Transport von lebenden Tiere im Luftverkehr (IATA LAR) ihre Reise nach Thailand an. Nach rund zehn Stunden Flugzeit erreichten sie wohlbehalten den Bangkok International Airport.

Internationale Richtlinien für den Transport von lebenden Tieren im Luftverkehr

Die Live Animal Regulations der International Air Transport Association (IATA LAR) umfassen detaillierte Vorschriften für artgerechte Lebendtiertransporte im Luftverkehr. Darin enthalten sind Vorgaben zu den Transportbehältnissen und Ladedichten, Umgangsempfehlungen mit den Tieren während des Transportvorganges und Hinweise zu Dokumenten, die die Sendungen von lebenden Tieren begleiten müssen. Angelehnt an die rechtswirksame Verordnung (EG) Nr. 1/2005 zum Schutz von Tieren während des Transportes werden somit die Sicherheit sowie der Tierschutz während des Lufttransportes gewährleistet. Außerdem muss jede Fluggesellschaft, die entsprechende Transporte durchführt, im Besitz einer gültigen Transportzulassung sein.

Hintergrundinformationen zur Rasse

Die auch als ,,Doppellender“ bezeichneten Rinder der Weiß-Blauen Belgier sind eine alteingesessene belgische Landrasse. In den Farben weiß, schwarz-weiß oder blau-weiß erscheinend, besitzen sie zumeist ein ruhiges Gemüt. Kühe erreichen bei einer Widerristhöhe von durchschnittlich 133 Zentimeter ein Gewicht von ungefähr 700 Kilogramm, Bullen etwa 1.100 Kilogramm mit etwa 145 Zentimeter.

Die extreme Muskelausprägung wird durch die natürliche Mutation eines Genes verursacht, die das Protein Myostatin betrifft. Dieses Protein hemmt normalerweise das Muskelwachstum. Durch die gestörte Funktionalität kommt es zu einer überdurchschnittlichen Zunahme des Volumens der Muskelfasern, ohne dass dies mit einer erhöhten Fetteinlagerung einhergeht. Diese starke Muskelausprägung findet sich in allen fleischtragenden Partien wieder und führt zu einem höheren Schlachtertrag bei insgesamt geringerem Fettansatz – Rindfleisch von sehr hoher Qualität ist das Resultat.

Allerdings bringt die große Muskelfülle auch Nachteile mit sich, was sich u.a. in Geburtskomplikationen äußern kann. Um dies zu vermeiden aber gleichzeitig doch vom erhöhten Muskelzuwachs zu profitieren, werden Weiß-Blaue Belgier oft in andere Rinderrassen eingekreuzt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Versendung der Weiß-Blauen Belgier über den Flughafen Frankfurt zu sehen: Sie sollen in Thailand in Zuchtstationen eingesetzt werden.