Eine junge Laborantin zeigt ihrem Ausbilder das Ergebnis ihres Versuches in einem Reagenzglas

Ausbildung von staatlich geprüften Lebensmittelchemiker*Innen im Hessischen Landeslabor

Die Ausbildung von Nachwuchskräften, wie Laborant*Innen für den technischen Bereich oder die Qualifizierung von Lebensmittelchemiker*Innen im wissenschaftlichen Bereich, gehört zu den vielfältigen Aufgaben des Landesbetriebs Hessisches Landeslabors (LHL)

Der Ausbildungsgang von staatlich geprüften Lebensmittelchemiker*Innen, deren Abschluss eine Grundvoraussetzung für die Durchführung von leitenden Tätigkeiten in den Laboren der amtlichen Lebensmittelüberwachung darstellt, wird durch die hessische Lebensmittelchemiker-Verordnung (APOLMChem) geregelt.

Nach dem Studium der Lebensmittelchemie und einem erfolgreichen Masterabschluss kann sich der akademische Nachwuchs auf einen Platz für das berufspraktische Jahr in den Untersuchungseinrichtungen der Länder bewerben. Ein berufspraktisches Jahr dient der Vertiefung der im Studium erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Qualifizierung erfolgt in Hessen in den Fachlaboratorien des LHL und beinhaltet neben der Vermittlung der Warenkunde und besonderen Untersuchungstechniken auch die lebensmittelrechtliche Beurteilungspraxis.

Zusätzlich erfolgen entsprechende Seminare und Übungen zu ausgewählten Themen der vielfältigen Aufgaben von Lebensmittelchemiker*Innen in der amtlichen Überwachung. Nach der APOLMChem kann auf Antrag ein Teil des Praktischen Jahres (bis zu fünf Monate) in anderen Institutionen, wie Handelslaboratorien oder der Lebensmittelwirtschaft erfolgen. Ferner besteht die Möglichkeit eines mehrwöchigen Praktikums im Bereich der Vollzugsbehörden für die Lebensmittelüberwachung.

Das praktische Jahr endet mit einer ca. zweiwöchigen Staatsprüfung, in der die Kandidat*Innen Prüfungsaufgaben aus unterschiedlichen Bereichen (Lebensmittel, Bedarfsgegenstände und Kosmetika) in Form von Klausuren absolvieren müssen. Den Abschluss bildet eine mündliche Prüfung durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz. Die Prüfung findet für alle Kandidat*Innen zur Zeit am Standort Kassel Druseltalstraße statt.

Blick in den Prüfungsraum mit den aufgestellten Tischen und Computerequipment

Arbeitsplätze bereitzustellen, die die Anforderungen an eine solche Prüfung erfüllen benötigt entsprechend große Räumlichkeiten. Das IT Fachgebiet des LHL stellt für die Prüfung eigens dafür vorbereitete Computer-Arbeitsplätze zu Verfügung. Neben der Ausstattung mit Office-Programmen und den Rechtstexten zur lebensmittelrechtlichen Beurteilung, ist hier ein eigenes Netzwerk mit sicherer Infrastruktur installiert.

Die einzelnen Prüfungsaufgaben werden von den wissenschaftlichen Mitarbeiter*Innen der Abteilung III im LHL für die bereits erwähnten Bereiche Lebensmittel, Bedarfsgegenstände und Kosmetika formuliert. Die Betreuung der Prüfung einschließlich der finalen Korrektur der Prüfungsaufgaben liegt ebenfalls in der Verantwortung der beteiligten LHL-Wissenschaftler*Innen.

Aktuell können 20 Plätze für die berufspraktische Ausbildung durch den LHL zur Verfügung gestellt werden. Die Basis der berufsnahen Ausbildung ist den Teilnehmer*innen praxisnahe Einblicke in die tägliche Arbeit zu geben. Der Jahrgang 2022 war durch die Auswirkungen des Covid-19-Pandemiegeschehens geprägt. Neben der Vermittlung von Kenntnissen im Labor wurde daher die Ausbildung zur Gewährleistung der Ausbildungsziele erfolgreich durch digitale Formate ergänzt

Mit der Übergabe der Urkunde wird die Ausbildung für den aktuellen Jahrgang zum 30. November beendet sein. Der nächste Jahrgang steht schon in den Startlöchern und wird zum 01.12. 2022 das berufspraktische Jahr im LHL beginnen.