POP bedeutet „Persistent Organic Pollutant“, d.h. „Persistente organische Schadstoffe“. Es handelt sich um langlebige, organische und toxische chemische Verbindungen. Ihre Persistenz, d.h. Beständigkeit gegenüber chemisch-physikalischem und biologischem Abbau hilft ihnen, sich in der Umwelt zu verbreiten und in Organismen anzureichern. Durch diese Eigenschaften und ihre Toxizität ergibt sich eine schädliche Auswirkung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Zu den genannten Schadstoffen gehören Pestizide, Industriechemikalien und Nebenprodukte wie z.B. DDT, PCB und Dioxine.
Eintrag in Umwelt und Lebensmittel
Über Luft, Wasser und Lebewesen erfolgt ein weiträumiger Transport von POP weitab von der Quelle ihrer Freisetzung. Viele Jahre lang konnten sich die Stoffe so über die ganze Welt verteilen und sind inzwischen ubiquitär, d.h. allgegenwärtig. Der Transport über die Luft erfolgt z.T. durch die sogenannte „globale Destillation“. Hierbei werden die Schadstoffe aus wärmeren Regionen durch Verdunstung über die Luft zu kälteren Regionen transportiert. Dort kondensieren sie und gelangen durch Regen oder Schnee auf die Erdoberfläche zurück. Schwerflüchtige unpolare Substanzen (z.B. Dioxine) reichern sich an der Oberfläche von festen Partikeln an. Daher sind die Hauptablagerungsorte dieser Stoffe in der Umwelt der Boden und die Sedimente. Durch die Verwehung von kontaminierten Staubpartikeln ist ebenfalls ein weiträumiger Transport der Schadstoffe möglich. Der i.d.R. unpolare Charakter (lipophil, fettlöslich) der POP verhilft Ihnen, sich über die Nahrungsketten im Fett von Tieren und Menschen anzureichern, auch „Bioakkumulation“ genannt. So werden z.B. Schadstoffe, welche sich im Fett eines Fischs befinden durch den Verzehr vom Menschen aufgenommen und im eigenen Fettgewebe gespeichert. Da die Ausscheidung aufgrund ihrer Persistenz relativ langsam erfolgt, reichern sich die Stoffe im menschlichen Körper mit jedem Verzehr weiter an.