In Südeuropa wird er roh oder als Beigabe in warmen Speisen serviert, in Japan wird er als „Uni“ bezeichnet und dort neben gepökelten Seegurkeninnereien und getrocknetem Meeräschenrogen als eine der beliebtesten Delikatessen des Landes hoch gehandelt.
Die Verzehrvorschläge sind dabei vielfältig: auf Toast, mit Rührei und Omeletts, in Risotto und zu Pasta. Die Liste der Verwendungsvorschläge ist lang. Dabei kann der Seeigelrogen frisch, am besten direkt aus dem Meer, oder auch aus der Konserve genossen werden. Die Qualität ist dabei je nach Hersteller und Preis stark unterschiedlich, idealerweise schmeckt er aber immer intensiv nach Meer.
Artenreiche Meeresbewohner
Seeigel gehören zu den Stachelhäutern und sind als wirbellose Tiere mit 950 Arten in allen Meeren zu finden. Sie besitzen ein Kalkskelett, das die inneren Weichteile schützt und von einer Haut bedeckt ist. Die typischen Stacheln, die ebenfalls aus Calcit bestehen, sitzen auf kleinen Gelenkhöckern, sind durch Muskeln in alle Richtungen beweglich und dienen der Bewegung und der Abwehr von Feinden wie z.B. manchen Seesternen. Manche Seeigelarten verfügen über Stacheln, die beim Stechen sogar Gift abgeben können.
Besonders außergewöhnlich ist der Körperbau der Seeigel. Sie weisen eine pentamere (fünfzählige) Radialsymmetrie auf, besitzen typischerweise lange Stacheln und werden deshalb als „Regularia“ bezeichnet. Ihre Nahrung nehmen diese Seeigel mit einem speziellen, zum Boden hingewandten Kieferapparat auf, der komplex aufgebaut ist und mit dem sie den Meeresboden regelrecht „abweiden“. Diese den Meeresboden „abweidenden“ Seeigel liefern den begehrten Seeigelrogen. Es handelt dabei um die jeweils fünf Geschlechtsorgane mit Samen- oder Eipaketen der getrenntgeschlechtlichen Tiere.
Außerdem gibt es noch Seeigel, die bilateralsymmetrisch aufgebaut sind und ihre Nahrung entweder durch Filtration des Meerwassers oder auch durch „Abweiden“ des Meeresgrundes gewinnen. Sie werden „Irregularia“ genannt, haben in der Regel nur kurze Stacheln und ihr Körperbau weist deutlich ein „Vorne“ und „Hinten“ auf.
Seeigelrogen wird ausschließlich aus den kugeligen „Regularia“ gewonnen.
Für die Gewinnung des Seeigelrogens wird die Schale geöffnet und die fünf sternförmig angeordneten gelblich bis orangefarbenen Organe mit einem Löffel entnommen.