Das in Klärschlämmen enthaltene Phosphat soll nach einer Übergangsfrist und in Abhängigkeit von der Größe der Kläranlagen zurückgewonnen und wiederverwertet werden. Klärschlämme enthalten neben dem nutzbaren Phosphor auch Schadstoffe. Daher wird die direkte Nutzung zu Düngungszwecken zunehmend als problematisch angesehen.
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten Rückstände aus Kläranlagen für die Phosphorrückgewinnung aufzubereiten. Ziel ist die Aufkonzentrierung und eine Verringerung der Schadstofffracht. Zudem sollte eine hohe Pflanzenverfügbarkeit des Phosphors gegeben sein, damit ein sinnvoller Einsatz als Düngemittel gewährleistet ist.
Die Aufbereitung von Klärprodukten zur Phosphorrückgewinnung kann aus verschiedenen Prozessschritten der Kläranlage heraus und nach unterschiedlichen Verfahrensprinzipien erfolgen. Die chemische Form, in der der Phosphor nach dem Extraktionsprozess im sogenannten Rezyklat vorliegt, hängt vom Prozess selbst ab. Sie bestimmt, wie gut die Pflanzen den Phosphor aus dem so hergestellten Düngemittel aufnehmen können. In ungünstigen Fällen ist der Phosphor für die Pflanzen nicht nutzbar, was die Zweckmäßigkeit einer Herstellung und Ausbringung eines solchen Produktes in Frage stellen würde.
Qualität der Düngewirkung
Um zu klären, wie gut die Düngewirkung unterschiedlichster Phosphor-Rezyklate ist, wurde im Auftrag des HMUKLV eine Versuchsreihe durchgeführt und laboranalytisch begleitet. Hierzu wurde Weidelgras (Lolium multiflorum Lam.) in sogenannten Mitscherlich-Gefäßen angezogen und mit verschiedenen Rezyklaten und Kontrolldüngern gedüngt. Als Bodenmaterial wurde ein spezielles Substrat verwendet, welches selbst kein Phosphor zur Verfügung stellte. Die einzige Quelle für das Pflanzenwachstum waren also die als Dünger in entsprechender Menge zugegebenen Rezyklate. Über bis zu sieben Schnitte wurde damit die gesamte Wachstumsperiode abgebildet und die Phosphatwirkung erfasst. Der Versuch erlaubt so eine Einordnung der getesteten Rezyklate hinsichtlich Ihrer Düngewirkung.