Prinzipiell sind Versuchstiere, bebrütete Hühnereier und Zellkulturen für die Virusvermehrung geeignet. Unsere Virusanzuchtversuche erfolgen auf permanenten Zellkulturen. Die Zellen, die dafür verwendet werden, stammen ursprünglich von unterschiedlichen Organen und Tierarten ab, da die meisten Viren sich nur auf Zellen der Tierart vermehren, für die sie auch krankmachend sind. Die verwendeten Zellen sind durch eine sog. Transformation so verändert worden, dass sie unbegrenzt weiter vermehrt werden können (daher „permanente“ Zellkultur). Sie werden im Labor in speziellen Kulturgefäßen und mit Hilfe steriler Nährlösungen vermehrt und am Leben gehalten. Nachdem die Zellen in das Kulturgefäß „ausgesät“ wurden, wachsen sie zu einer geschlossenen Schicht am Boden des Gefäßes aus. Diese Schichten sind i.d.R. nur eine Zelle hoch und werden als Monolayer bezeichnet.
Nach Zugabe von Probenmaterial, wie Organsuspensionen oder Serum, zu dem Kulturgefäß, werden die Zellen über mehrere Tage beobachtet. Manche Viren verursachen bei der Vermehrung in den Zellen einen cytopathischen Effekt – d.h. sie schädigen oder zerstören die Zellen, in denen sie sich vermehren. Dieser Effekt ist dann lichtmikroskopisch zu sehen. Andere Viren vermehren sich in den Zellen, ohne dass eine morphologische Veränderung zu sehen ist. In solchen Fällen kann das Viruswachstum dann nur über eine Immunfluoreszenzfärbung nachgewiesen werden. Jedoch reicht auch eine Ausbildung von virusbedingten Veränderungen in der Zellkultur allein nicht zur endgültigen Diagnosestellung aus, da daran nicht eindeutig erkannt werden kann, welches Virus genau die Veränderungen verursacht. Daher ist auch hier eine weiterführende Untersuchung wie die Immunfluoreszenzfärbung oder eine PCR notwendig.